Denkmaltour fand reges Interesse
Zum Tag des offenen Denkmals führte der Vorsitzende des Heimatvereins Peter Hiltwein rund 40 Teilnehmer zu verschiedensten Denkmälern auf der ehemaligen Gemarkung Wiesental.
Neben den schon unter Denkmalschutz stehenden Bodendenkmälern und Gebäuden fanden auch die eher unscheinbaren Kleindenkmäler Beachtung. Gerade diese sind in ihrem Bestand gefährdet und viele sind nur noch vorhanden, weil Bürger sich aktiv darum gekümmert haben. So hat der Heimatverein Wiesental ein Projekt des Kreises Karlsruhe unterstützt und eine Dokumentation über die Wiesentaler und Waghäuseler Kleindenkmäler erstellt. Der Radabweisstein an der Ecke des Gasthauses Schwanen gehört dazu. Solche Steine waren zum Schutz der Hausecken an mehreren Stellen des Ortes angebracht wie alte Fotos bezeugen. Er ist als einziger erhalten.
Bei der Wiesentaler Ortsbebauung wurde darauf hingewiesen, dass durch die vielen Kriege um die Festung Philippsburg im 17. und 18. Jahrhundert in unserer Gegend nur noch sehr wenige alte Gebäude erhalten sind. Die Wiesentaler Heimatstube gehört dazu.
Einige stattliche Gebäude entstanden in Wiesental Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts, darunter Gasthäuser, das Rathaus, die Schule, das Pfarrhaus, aber auch Wohnhäuser. Einige der Gebäude stehen unter Denkmalschutz, andere mussten Neubauten weichen. Sehr unterschiedlicher Meinung ist man sich heute, in wie weit sich die danach entstandenen Gebäude harmonisch in das vorhandene Ortsbild einfügen.
Peter Hiltwein zeigte einige Fotografien mit Beispielen für eine aus seiner Sicht gelungenen Neubauarchitektur, wie aufgelockerte Fassaden, abgestufte Dächer und die Integration von alten Bauteilen (z. B Torbögen), die in Philippsburg und Neulußheim zu sehen sind.
Es ist zu hoffen, dass bei der beginnenden Ortskernsanierung in Wiesental sorgfältig und kreativ mit der noch erhaltenen Bausubstanz umgegangen wird, und das Ortsbild so gestaltet wird, dass es künftig als ein vorbildliches Denkmal bestehen kann.