Kriminelles beim Heimatverein (16.10.2013)

Oben die Autorin am dekorierten Tisch mit altem Wählscheibentelefon, Jugendstillampe und alter mechanischer Schreibmaschine aus den 1920-er Jahren und unten die interessierte Zuhörer
Oben die Autorin am dekorierten Tisch mit altem Wählscheibentelefon, Jugendstillampe und alter mechanischer Schreibmaschine aus den 1920-er Jahren und unten die interessierte Zuhörer

Andreas Bollheimer, Bankstellenleiter der Volksbank Bruhrain-Kraich-Hardt in Wiesental, konnte zur Autorenlesung, einer gemeinsamen Veranstaltung der Bank und des Heimatvereins Wiesental, die interessierten Zuhörer in der voll besetzten Schalterhalle der Bank begrüßen. Ein besonderer Gruß galt der Krimiautorin Gabriele Albertini, die zudem auch ein langjähriges Mitglied des Heimatvereins ist.
Gekonnt las sie verschiedene Abschnitte aus ihren drei Bruchsaler Lokalkrimis vor und gab hierzu ergänzende Erläuterungen. Die Zuhörer erhielten Informationen über Skelettfunde in der Bruchsaler Huttenstraße, über Leichenfunde in einem Wohnzimmer sowie im Saalbach. Auch Kommissar Adam mit seiner Assistentin Lena Hartmann von der Bruchsaler Kriminalpolizei und die aus Karlsruhe zur Unterstützung angeforderten Kollegen wurden vorgestellt.
Besonderer Schwerpunkt war ihr drittes Buch „Mord in der Silberhölle“, in dem auch eine Dienstfahrt nach Wiesental und der in diesem Ort besonders bekannte „Nachtkrapp“ (Husarendenkmal) beschrieben wird. Hier erkennt man die Verbundenheit der Autorin mit Wiesental, wo sie elf Jahre ihrer Kindheit verbrachte und hier noch viele Freunde hat. Gabrielle Albertini gab in ihrer einstündigen Lesung Vieles über die Lokalkrimis preis, jedoch die Identität der Mörder muss der Leser selbst herausfinden.
Mit einem Blumenstrauß bedankte sich Andreas Bollheimer bei der Autorin für die interessanten und spannenden Einblicke in ihre Bücher und Peter Hiltwein, der zweite Vorsitzende des Heimatvereins, überreichte ihr etwas „Flüssiges“, um damit das Schreiben des nächsten Krimis etwas zu erleichtern.
Peter Hiltwein bedankte sich im Namen des Heimatvereins auch bei Andreas Bollheimer und seinem Team für das Bereitstellen des Schalterraumes, die organisatorische Arbeit, die Bewirtung am Ende der Veranstaltung sowie für die Bereitschaft, auch in Zukunft weitere Veranstaltungen mit dem Heimatverein durchzuführen.
 
Regionalkrimis von Gabriele Albertini:

- Mord am Saalbach (2009)

- Mord in der Huttenstraße (2012)

- Mord in der Silberhölle (2013)

- Mord im Damianstor (2014)

erschienen im Verlag Regionalkurltur (Ubstadt-Weiher / Heidelberg / Basel)

Interessante Radtour am Tag des offenen Denkmals - Gelände der ehemaligen Munitionslager werden wieder zugänglich (8.9.2013)

Gilbert Roth erläutert den Teilnehmern die Reste der Circumwallationslinie
Gilbert Roth erläutert den Teilnehmern die Reste der Circumwallationslinie

Bei der vom Ehrenvorsitzenden des Heimatvereins Wiesental, Gilbert Roth, geführten Radtour wurden entsprechend des bundesweiten Themas „unbequeme Denkmale“ angefahren.
Am Prinz-Eugen-Gedenkstein im Gewann Frankreich gab Gilbert Roth Informationen zu der Biographie von Prinz Eugen von Savoyen (1663-1736). Der klein und schmächtig beschriebene Mann wurde wegen seiner Leistungen im Kampf gegen die Türken im Alter von 34 Jahren zum Feldmarschall ernannt und erhielt das Oberkommando der gegen die Türken kämpfenden kaiserlichen Truppen in Ungarn. Diese Armee schlug 1697 die Truppen des türkischen Sultans Mustafa II vernichtend. Auch im Spanischen Erbfolgekrieg und in den weiteren Türkenkriegen am Anfang des 18. Jahrhunderts war er sehr erfolgreich. Mit 71 Jahren stand er während des Polnischen Erbfolgekrieges vor Philippsburg zum letzten Male im Feld. 1734 befehligte er die Reichstruppen, welche die von Franzosen eingeschlossene Festung Philippsburg befreien sollten. Zur Erinnerung an sein Hauptquartier bei Wiesental wurde auf Initiative des Heimatvereins Wiesental vor 25 Jahren der Gedenkstein gesetzt. Hier trafen sich 1734 über 60 deutsche Fürsten unter anderen auch der preußische König Friedrich Wilhelm mit seinem Sohn, dem späteren Friedrich dem Großen.
Die französischen Truppen hatten mit über 100000 Mann die Festung eingeschlossen und sich mittels der 14 km langen sogenannten Circumvallationslinie  zu dem deutschen Ersatzheer (80000 Mann) hin verschanzt. Einige dieser Gräben und Wälle sind heute noch im Wiesentaler und Philippsburger Wald zu erkennen und wurden bei der Tour angefahren.
Die Festung wurde am 21.7.1734 den Franzosen übergeben. Das deutsche Ersatzheer unter Prinz Eugen zog sich ohne Kampfhandlungen zurück. Der Gedenkstein und die Wallanlagen sollen heute auch an das Leid der Bevölkerung bei den Kriegen um die Festung erinnern.

Revierleiter Christian Hautz erläutert die geplanten Maßnahmen in den ehemaligen Munitionslagern des Philippsburger Stadtwaldes und Abriss eines ehemaligen Munitionsbunker
Revierleiter Christian Hautz erläutert die geplanten Maßnahmen in den ehemaligen Munitionslagern des Philippsburger Stadtwaldes und Abriss eines ehemaligen Munitionsbunker

Als weitere „unbequeme Denkmale“ wurden Stätten angefahren, die an den „Kalten Krieg“ erinnern, wie das ehemalige heute nicht zugängliche amerikanische Tanklager bei Huttenheim. Als das Tanklager noch in Betrieb war herrschte in den umliegenden Ortschaften reger Verkehr mit den großen amerikanischen Tankfahrzeugen, das auch zu gefährlichen Situationen, wie bei einem Unfall in Wiesental in den 1970er Jahren, führte.
Die letzten Besichtigungspunkte der Radtour waren das ehemalige Munitionslager der Bundeswehr und das ehemalige amerikanische Sondermunitionslager. Während das Lager der Bundeswehr 22 Bunker für konventionelle Munition umfasste, waren in den beiden amerikanischen Bunkern Atomwaffen gelagert. Förster Christian Hautz informierte über die momentan laufenden Rückbaumaßnahmen. Die meisten Bunker sind schon beseitigt. Ein Bunker wird für die Stadt und ein weiterer für den Forst als Lager benutzt und bleibt stehen. Ein dritter Bunker wird für die Überwinterung von Fledermäusen hergerichtet. Ebenso wird der Wachturm weiterhin an die Munitionslager erinnern.
Des Weiteren werden alle befestigten Straßen zurückgebaut, Sanddünen werden aus den Sandaufschüttungen der Bunker gestaltet und Feuchtbiotope entstehen in den ehemaligen Löschteichen. Im nächsten Jahr soll das Waldstück wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Im Namen der Teilnehmer bedankte sich Gilbert Roth bei Christian Hautz für die interessante und informative Führung

3000 Jahre auf 20 Kilometern (Juni 2013)

Die heimatkundlich interessierten Radler bei den Hügelgräbern nördlich von Huttenheim
Die heimatkundlich interessierten Radler bei den Hügelgräbern nördlich von Huttenheim

Bei einer Radtour nach Huttenheim informierte der Heimatverein Wiesental über die Geschichte des Nachbarorts. Zu Beginn wurden die archäologisch interessanten Grabhügel aus der Hallstatt- und Latènezeit besucht und die früheren Ausgrabungen und Funde erläutert. Auch auf die weiteren archäologischen Funde aus anderen Zeitepochen in der näheren Umgebung von Huttenheim wurde hingewiesen.

Als weiteres gab es Informationen zue Pfinz-Saalbach-Korrektion, weshalb um Huttenheim ein gut ausgebautes Kanalsystems vorhanden ist. Diese Trockenlegung der Moore und Überschwemmungsgebiete wurde bereits im 19. Jahrhundert geplant. 1934-38 wurde in Baden durch den Reichsarbeitsdienst, einer Organisation des nationalsozialistischen Machtapparates, diese Pläne umgesetzt. In dieser Organisation musste ab 1935 jeder junge Mann einen Arbeitsdienst ableisten. Deswegen befand sich auch in dieser Zeit nördlich von Huttenheim ein militärisch organisiertes Barackenlager des Reichsarbeitsdienstes.

Ferner fuhr die Gruppe zu den Denkmälern am Altrhein und in der Huttenheimer Ortsmitte. Diese erinnern an die Verlegung Knaudenheims 1758. Auf Grund von wiederholten Überschwemmungen durch den Rhein wurde der Ort mit dem Namen Neuknaudenheim auf dem Hochgestade neu gegründet und 1761 in Huttenheim umbenannt. Peter Hiltwein, der die Radtour leitete, gab hierüber Hintergundinformationen mittels Plänen und Bildern. Er führte die Gruppe zu den ortsprägenden Gebäuden und gab dort Erläuterungen.Die Teilnehmer der Tour waren einstimmig der Meinung, dass dies ein sehr informativer und unterhaltsamer Nachmittag war , an dem man auch noch etwas für die Gesundheit getan hat.

Radtour zu den Fachwerkhäusern (September 2012)

Mit einer Radtour bei der nicht nur die Wiesentaler Fachwerkhäuser angefahren, sondern auch die frühere Bebauung und die Veränderungen im Ortskern mit Fotos dargestellt wurden, beteiligte sich der Heimatverein an dem bundesweit durchgeführten Tag des offenen Denkmals, der unter dem Motto „Holz“ stand.
Gilbert Roth vom Heimatverein wies darauf hin, dass bei der Gründung Wiesentals 1297 ca. 50 ha Wald gerodet und ein großer Teil des Holzes zum Hausbau verwendet wurde. Nach der Zerstörung Wiesentals im Pfälzer Erbfolgekrieg wurden die Häuser über Jahrzehnte hinweg als schmucklose Fachwerkhäuser wieder errichtet. Für die recht armen Bewohner Wiesentals war die Fachwerksbauweise relativ kostengünstig. Vor dem 2. Weltkrieg prägten Fachwerkhäuser, die mit ihrem Giebel zur Straße hin ausgerichtet waren, den Ort. Heute sind die kleinen Fachwerkhäuser aus dem Ortsbild zum größten Teil verschwunden.
(Bild)
Bei der Rundfahrt wurden die noch wenigen erhaltenen Fachwerkhäuser, sowie die auch noch erkennbaren Fachwerkbau-Fragmente an den Häusern von Dipl. Ing. Dietmar Machauer erläutert, der vor seinem Architekturstudium längere Zeit im elterlichen Betrieb als Zimmermannmeister gearbeitet hatte. Hierbei lernten die Teilnehmer der Radtour nicht nur, dass einfaches Fachwerk durch Auswahl geschwungener, sorgfältig bearbeitet Hölzer stilvoll aussehen kann, sondern erfuhren auch etwas über die Funktion der Holznägel bei dem vor Ort gebauten Fachwerk oder über die durchdachte Kennzeichnung der Balken falls sie nicht am Bauplatz angefertigt wurden. So war es dem Zimmermann anschließend möglich, die Balken wieder einfach zusammenzufügen. Ebenso machte er das Problem des Schwindens des Holzes und die Maßnahmen, die zur Vermeidung von Rissen vorgenommen wurden, bewusst.

Einen halben Kubikmeter Müll gesammelt (März 2012)

Einige Helfer mit ihren verpackten Funden
Einige Helfer mit ihren verpackten Funden

Wie alljährlich befreite der Heimatverein Wiesental das Gebiet beim Bahnhof Wiesental bis zur B36 von dem Unrat, den Unbelehrbare seit Frühjahr letzen Jahres dort hinterlassen hatten. Unbegreiflich ist, dass sich trotz jahrelanger intensiver Hinweise und Belehrungen, bereits in Kindergärten und an Schulen, das Verhalten von einigen Mitbürgern nicht verbessert hat. So wurde vom Heimatverein dieses Jahr besonders viel Müll gesammelt, vor allem an der Straße nach Philippsburg und an der Zufahrt zur B36. Hier gehören Flaschen aller Art und Verpackungen von Schnellimbissketten zu den Hauptfundstücken. Anstatt das die Umweltsünder diesen Abfall im Auto mit nach Hause nehmen wird er durch das Autofenster geworfen und so auf diese Weise entsorgt. Umso erfreulicher ist es, dass sich jedes Jahr immer wieder Vereinsmitglieder und Freunde des bereit erklären, bei dieser Umweltaktion zu helfen. Für dieses Engagement bedankte sich auch besonders Bürgermeister Walter Heiler in seiner Ansprache beim gemeinsamen Mittagessen aller beteiligten Helfer der verschiedenen Vereine.

30 Jahre Heimatverein Wiesental (Dezember 2011)

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Gründungsmitglieder erhielten die goldene Ehrennadel
Am 16. Dezember 1981 gründeten im Gasthaus zum „Grünen Baum“ 12 Männer den Heimatverein 1981 Wiesental. Bei einem Festabend zum 30-jährigen Bestehen des Vereins im Dezember vergangenen Jahres wurde den noch lebenden Gründungsmitgliedern die goldene Ehrennadel des Vereins überreicht.
In ihrer Ansprache zeigte die 1. Vorsitzende Anne Haas die umfangreich ehrenamtliche Arbeit auf, die in den 30 Jahren von den aktiven Mitgliedern des Vereins geleistet wurde. Besonders der Aufbau und die Betreuung zweier Museen (Heimatstube und Museum im „Alten Rathaus“), die Herausgabe verschiedener heimatgeschichtlicher Publikationen und des jährlichen Heimatkalenders, die Durchführung von Sonderausstellungen, Vorträgen und Exkursionen, der Aufbau eines Bildarchivs sowie einer Bibliothek und die Durchführung handwerklicher Arbeitskreise konnte nur mit dem großen Einsatz der Mitglieder und der seitherigen Vorstandschaften durchgeführt werden. Mit diesen Tätigkeiten konnte den Bürgerinnen und Bürgern des Ortes die Heimatgeschichte näher gebracht werden. Nicht nur für die hier aufgewachsenen auch für die zugezogenen Bewohner ist es wichtig, etwas hierüber zu erfahren. Ferner beteiligte sich der Heimatverein regelmäßig beim Ferienprogramm und bei der Gemarkungsputzete der Stadt Waghäusel. Durch die Mitgliedsbeiträge, Spenden und die Durchführung von Festen konnte dies alles auch finanziert werden. Anne Haas dankte allen Mitgliedern besonders den Gründungsmitgliedern für ihren Einsatz und warb für die zukünftige weitere Mitarbeit. Zukünftig steht die weitere Renovierung, Umgestaltung und Beschriftung des Museums im „Alten Rathaus“ im Vordergrund. Auch die vorhandenen Depots müssen gesichtet und geordnet werden. Auch das alte Rathaus zeigt inzwischen einigen Sanierungsbedarf. So sind die Fenster, Kellerfenster und Toiletten teilweise in einem schlechten Zustand. Die Stadt würde darüber informiert.
Mit Streifzügen zwischen Karlsruhe und Heidelberg stellte der Gastredner des Abends, Thomas Adam, Leiter des Kulturamtes der Stadt Bruchsal, gekonnt die Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten unserer Heimat, des Bruhrains, vor. Er forderte die Zuhörer auf gerade die nähere Heimat, die für viele Einheimische nichts Besonderes mehr darstellt, wieder näher zu betrachten und schätzen zu lernen. Hierin sieht er eine wichtige Aufgabe eines Heimatvereins durch Veranstaltungen und Führungen dazu beizutragen.

Zum Abschluss erfolgte noch die Ehrung der Mitglieder für 25-jährige und 15-jährige Mitgliedschaft.

Filmabend weckte Erinnerungen

Zwei inhaltliche Schwerpunkte hatte ein Filmabend beim Heimatverein Wiesental. Zum einen war dies der Rückblick auf die beiden Veranstaltungen im vergangenen Dezember und zum anderen Filme, die Aspekte des Dorflebens um die Mitte des letzten Jahrhunderts aufzeigten. Bernd Machauer hatte eine Bildershow von der 30-Jahrfeier des Heimatvereins und Judith Grassel-Hiltwein eine von dem Weihnachtsmarkt bei der Heimatstube zusammengestellt.
Im zweiten Teil wurde in Filmen u. a. das Leben der Kinder in früherer Zeit dargestellt. Die Schule am Vormittag war geprägt von dem gemeinsamen Lernen der verschiedenen Jahrgänge in einer Klasse und durch strenge Disziplin. Auch die Mithilfe der Kinder in der Landwirtschaft und bei anderen Arbeiten im Haus war bei den Familien wirtschaftlich notwendig. In dieser Zeit ohne Fernsehen und Computer und beengten Wohnverhältnissen fanden noch die meisten Spiele der Kinder im Freien statt. Viele der Gemeinschaftsspiele waren auch gleichzeitig eine sportliche Betätigung. Bei den seltenen Reisen war man auf den Zug oder Bus angewiesen und dies meist nur auf den Holzbänken der 3. Klasse, da nur Wenige sich ein teureres Auto leisten konnten.
Bereits 1987 hatte der Heimatverein Filme über das Aussäen von Hand, das Bearbeiten des Feldes mit Hilfe von Pferden und die Getreideernte mittels Sichel und Sense selbst hergestellt. Einige der damaligen Akteure waren anwesend und konnten die Filme entsprechend fachgerecht kommentieren.
Für die Anwesenden war dies ein sehr interessanter und unterhaltsamer Abend, an dem der starke Wandel im Dorfleben innerhalb von ca. 60 Jahren deutlich aufzeigt wurde.

Geschichte des Kraichgaus lebendig vermittelt

Der Autor liest aus seinem Buch
Der Autor liest aus seinem Buch

Thomas Adam, Museumsleiter in Bruchsal und dort auch zuständig für den Kulturbereich bei der Stadtverwaltung, stellte beim Heimatverein in einem sehr interessanten Vortrag sein neues Buch „Kleine Geschichte des Kraichgaus“ vor. Mittels einer Bildpräsentation zeigte er die Besonderheiten dieser Region auf. Charakteristisch für diese Landschaft sind die sanften Hügel mit den sehr fruchtbaren Lössböden und die durch das Befahren mit Fuhrwagen entstandenen Hohlwege.
Früh wurde diese fruchtbare Landschaft schon besiedelt. Der Homo heidelbergensis, der älteste Menschenfund in Deutschland, wurde bei Mauer 1907 entdeckt. Hier entstanden viele Steinzeitdörfer und ihre Kultur wurde nach dem Michelsberg bei Untergrombach benannt. Kelten, Römer, Alamannen  und Franken siedelten hier im Laufe der Jahrhunderte. Ab dem Mittelalter entstanden in dem relativ kleinen Gebiet bis zu 140 Grafschaften. Deshalb wurden in vielen Dörfern Burgen als Herrschaftssitz gebaut. Die Klosteranlage Maulbronn, heute Weltkulturerbe, ist eines der Klöster, deren Mönche die Landschaft hier urbar machten. Christliche Kirchen baute man schon früh an vorchristlichen Verehrungsorten wie auf den Michelsbergen bei Untergrombach und Cleebronn. Immer wieder suchten Kriege den Kraichgau heim und brachten der Bevölkerung Not und Leid. Hier lebten bekannte Persönlichkeiten wie Georg Johann Faust, Philipp Melanchthon, und Friedrich Hecker. Gebäude aus den allen Zeitepochen sind hier vorhanden.

Schönes Fachwerk findet man in Eppingen, im Schloss Gochsheim gibt es ein Titanic-Zimmer.
Für diese und die vielen weiteren Informationen bedankte sich die 1.Vorsitzende Anne Haas bei Thomas Adam für den unterhaltsamen Vortrag, der auch zu vielen Ausflügen in den Kraichgau anregt und wünschte ihm einen weiteren guten Verkauf seines Buches.

Bärlauchrezepte der "Museums-Versucherle" am 17.4.2011

Bärlauchbutter

Den Bärlauch (2 Hand voll) sehr fein hacken und mit 250 g Süßrahmbutter (am besten mit Pürierstab) verrühren. Mit Meersalz und Pfeffer, eventuell mit 2 Esslöffel Zitronensaft und / oder etwas Chilipulver abschmecken.

 

Bärlauch-Schafskäseaufstrich

6 Esslöffel Bärlauch fein gehackt, 400 g Schafskäse zerbröckeln, 4 Esslöffel  Olivenöl, 2 Teelöffel Zitronensaft, Salz.

Alle Zutaten vermengen und fertig ist der Aufstrich. Kann natürlich auch zu Kartoffeln gegessen werden.

Bilder über die Kriegszeit in Wiesental gesucht

Der Heimatverein Wiesental  hatte an zwei Abenden Personen eingeladen, die noch die Zeit des Zweiten Weltkriegs miterlebt hatten und als Zeitzeugen über die Vorkommnisse in Wiesental und der näheren Umgebung berichten konnten.


Anne Haas konnte zahlreiche, auch nicht einheimische, Gäste begrüßen, die über ihre Erlebnisse als Kinder und Jugendliche berichten konnten. Besonders die Bombenangriffe auf Wiesental 1942 und 1945, sowie die Besetzung durch die Franzosen im April 1945 hatten die inzwischen über Siebzigjährigen noch gut in Erinnerung.

 

Es wurde auch über den Flugplatz in Kirrlach, die Scheinanlage zum Schutz der Zuckerfabrik und den deutschen Angriff auf das Alliierte Tanklager am Ortsrand von Wiesental erzählt. Im gemeinsamen Gespräch wurden viele Details erörtert.

 

Emil Erbe, der damals als Achtjähriger die Zerstörungen miterlebt hat, trug in Gedichtform seine Erinnerungen vor, die er in den 90er-Jahren niedergeschrieben hatte.

 

Allen Anwesenden sei für ihre Bereitschaft gedankt, an einer Dokumentation mitzuwirken, um diese Erlebnisse auch für die nachfolgenden Generationen zu erhalten.


Der Heimatverein sucht weiterhin Fotos aus Wiesental aus dieser Zeit (ca. 1938 – 1948),  besonders auch solche, die vor der Bombardierung aufgenommen wurden. Auch andere Dokumente, die zu diesem Thema passen, werden gesucht. Alle Materialien werden selbstverständlich nach der Duplizierung  zurück gegeben. Sollten sie entsprechendes Material zur Verfügung stellen können, informieren sie bitte Anne Haas (07254/4848), Luzia Grassel-Riffel (07254/74987) oder die anderen Vorstandsmitglieder des Heimatvereins.